2.5 Mobile Cross-Plattform-Anwendungen

Im Jahr 1991 stand James Gosling, angestellt bei Sun Microsystems, vor einem ähnlichen Problem. Er hatte die Aufgabe C++-Programme auf so vielen Rechnerplattformen wie möglich ausführen zu können (Computer Weekly, 2002). 1996 wurde das daraus entstandene Java Developer’s Kit 1.0 veröffentlicht, das mit folgendem Slogan vermarktet wurde (Sun, 1996):

Write once, run anywhere. [ref]Übersetzung: Einmal schreiben, überall ausführen.[/ref]

Dieses Paradigma lässt sich auf mobile Anwendungen übertragen. Es haben sich eine Vielzahl von Ansätzen herausgebildet, die sogenannte mobile Cross-Plattform Anwendungen (engl. mobile cross-platform applications) ermöglichen sollen.

Diese Ansätze versprechen die Entwicklung von Anwendungen für verschiedene Smartphone-Plattformen in einer Programmiersprache zu ermöglichen. Statt für jede Plattform eine eigene Anwendung zu schreiben, kann der Quellcode so für alle Betriebssysteme genutzt werden. Der Programmierer muss sich in nur ein statt viele Systeme einarbeiten und kann damit alle Geräte abdecken. Einmal gewonnene Erfahrung lässt sich bei der Entwicklung für andere Plattformen wieder verwenden. Auch die Benutzeroberfläche und Anwendungsinteraktion wird für plattformübergreifende Anwendungen vereinheitlicht.

Das Wissen zur Erstellung einer mobilen Anwendung kann so wesentlich schneller erlangt werden. Oft entfällt dieser Schritt sogar, da viele der Ansätze auf verbreitete Konzepte und Programmierkenntnisse aufsetzen.

Anwendungen können in kürzerer Zeit für mehrere Plattformen erstellt werden. Die Entwicklung für alle Plattformen ist vereinheitlicht und es gibt weniger qualitative Unterschiede. Die Kosten sind nicht proportional zur Anzahl der unterstützten Plattformen, sondern abhängig von der Komplexität der Anwendung und Umsetzung.

Inwiefern diese Versprechen erfüllt werden können, hängt vom gewählten Ansatz ab.

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